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High School live – an unserer amerikanischen Partnerschule

» Donnerstag von Sebastian Altenhoff

13 Schüler*innen unserer Schule nahmen am ersten zehntägigen Schüler*innenaustausch mit Pompano Beach High School in Florida teil. Eine von ihnen hatte sich sogar erfolgreich beworben, bereits vorher acht Wochen am Unterricht dort teilnehmen zu dürfen. (Ihren Erfahrungsbericht können Sie hier nachlesen.)

Die ganze Gruppe einschließlich der begleitenden Lehrerinnen war begeistert von der Herzlichkeit und Großzügigkeit der gastgebenden Eltern, Schüler*innen und Kolleg*innen sowie den vielfältigen Möglichkeiten an unserer Partnerschule, den Ausflügen und den zahlreichen Begegnungen und Exkursionen.

Seit Sommer 2019 ist Pompano Beach High School, eine der besten High Schools der USA, deren Schüler*innen bei den landesweiten Abschlussprüfungen immer hervorragend abschneiden, Partnerschule der Gesamtschule Hamminkeln.

Der damalige Schulleiter der PBHS, Mr Thomas, vor dem Haupteingang der Schule.

Dies verdanken wir der Initiative unserer Kollegin Frau Schierbrand, die ihren Sommerurlaub nutzte, um vor Ort die Schulleitung zu überzeugen, uns als siebzehnte Partnerschule weltweit zu akzeptieren. Schwerpunkte der Schule, die die Jahrgangsstufen 9-12 umfasst, sind Internationalisierung und neue Technologien.

Coronabedingt musste der schon für 2020 geplante erste Schüler*innenaustausch mehrfach verschoben und dann endgültig abgesagt werden, und auch das letzte internationale Gipfeltreffen für Schüler*innen und Lehrkräfte aller Partnerschulen konnte 2021 nur virtuell stattfinden.

Im Frühjahr 2022 war es aber endlich soweit, und der erste Besuch in Florida konnte stattfinden. Schon der Empfang durch Schulleitung, Gasteltern und Gastgeschwister nach der langen Anreise war überwältigend herzlich und ließ die Vorfreude auf die kommenden neun Tage wachsen. Am nächsten Tag sammelten wir erste Eindrücke von der Schule.

Die meisten der gut 1200 Schüler*innen kommen mit dem Auto zur Schule – sie fahren selbst oder werden von ihren Eltern gebracht und abgeholt. Daher gibt es riesige Parkplätze. Erst nach der Kontrolle durch die Security und Vorzeigen der ID wurden uns die Türen ins Gebäude geöffnet. Auch an die Schulregeln mussten wir uns selbstverständlich halten. Dazu gehören beispielsweise das Verbot zu knapper Kleidungsstücke und das Handyverbot.

Auf einem Rundgang durch die Schule konnten wir neben normalen Klassen- und Fachräumen auch die große Sporthalle, das beeindruckende Sportstadion und die Außensportflächen, die riesige Bibliothek, die gleichzeitig als Veranstaltungsraum mit moderner Präsentationstechnologie dient, die Aula, die Mensa, ein Aufnahmestudio mit der Möglichkeit, selber Schulprogramme zu erstellen, und den Computerraum mit 3D-Druckern und 3D-Brillen, die wir selbst ausprobieren durften, kennenlernen.

Mit Hilfe der 3D-Brillen konnte man beispielsweise dreidimensionale Skelette sehen oder ein Geschicklichkeitsspiel spielen.

Wir erhielten auch Einblicke in besondere unterrichtliche Angebote, die es in dieser Form in Deutschland nicht gibt. Mitglieder des JROTC-Kurses stellten uns voller Begeisterung vor, was sie im Unterricht machen. JROTC steht für Junior Officers‘ Reserve Training Corps. Es geht jedoch nicht um eine paramilitärische Ausbildung, obwohl auch die körperliche Fitness trainiert wird. Die Schüler*innen sollen motiviert werden, von Patriotismus geleitet Verantwortung für ihr Land zu übernehmen. Daher nimmt auch die Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen wie Selbstorganisation, Teamfähigkeit, Freiwilligendienste, Kritikfähigkeit etc. breiten Raum ein.

Gemeinsame Sportaktivitäten in gemischten Teams.

Innerschulische Debattierwettkämpfe verschiedener Art auf höchstem Niveau durften wir ebenfalls miterleben.

Nicht nur die Partner*innen unserer Gruppe, sondern auch alle anderen Schüler*innen der PBHS, die wir trafen, waren höchst aufgeschlossen und interessiert daran, mit uns ins Gespräch zu kommen. So bildeten sich von Beginn an gemischtnationale Kleingruppen in wechselnden Konstellationen, und die Pausen verbrachten unsere Schüler*innen wie selbstverständlich auf dem Schulhof mit den Freund*innen ihrer jeweiligen Partner*innen.

Gespräche im Computerraum

In den nächsten Tagen standen diverse Ausflüge mit der Schule bzw. am Wochenende mit den Gastfamilien auf dem Programm. So fuhren wir in den Nationalpark Everglades, um vom Boot aus Alligatoren zu bestaunen, und anschließend in ein riesiges Einkaufszentrum. Miami und ein Basketballspiel der Miami Heat standen ebenso auf dem Programm wie ein Besuch der Florida Atlantic University und in Cape Canaveral, dem Raumfahrtzentrum der USA in Florida.

Am Sonntag kamen alle Gastfamilien und Austauschschüler*innen sowie am Austausch beteiligte Lehrkräfte in einem wunderschön am Kanal gelegenen Haus einer Gastfamilie zum geselligen Beisammensein bei amerikanischen und deutschen Spezialitäten zusammen.

Die letzten Tage verbrachten wir dann wieder in der Schule. Unsere Gruppe stellte verschiedenen amerikanischen Lerngruppen Deutschland, unsere Region und unsere Schule vor und hatte dann noch die Gelegenheit, im Unterricht zu hospitieren und sich in einzelnen Fächern auch in Kleingruppenarbeit einzubringen. Auch einen der Weltkriegsveteranen, der uns im Herbst des Vorjahres in der Schule besucht hatte und der nicht weit von Pompano Beach entfernt wohnt, trafen wir an der PBHS wieder, wo er dieses Mal vor amerikanischen Schülergruppen und uns von seinen Erfahrungen bei der Luftlandeoperation in Hamminkeln und Wesel berichtete.

Nach absolut bereichernden anderthalb Wochen in Pompano Beach hieß es leider, Abschied zu nehmen von den neu gewonnenen Freundinnen und Freunden und Bekannten. Der Gegenbesuch im Juni bei uns konnte leider nicht stattfinden. Aber viele der Schüler*innen sind nach wie vor in Kontakt.

Aktuell planen wir mit einer weiteren Gruppe unsere Teilnahme am nächsten internationalen Gipfeltreffen (International Summit) der PBHS im Januar in Florida und freuen uns schon riesig auf neue tolle Erfahrungen und Begegnungen.